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Handlungsfelder

Klimaschutz im Ilm-Kreis ist als Prozess zu begreifen der in einer Vielzahl von unterschiedlichen Themenbereichen erst durch die konkrete Projektarbeit zum Leben erweckt wird.

In den folgenden neun Handlungsfeldern ist die Umsetzung von Projekten geplant:

Handlungsfeld 1: Energieeffizienz in privaten Gebäuden

Die privaten Haushalte im Ilm-Kreis verursachen rund 23 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs. Dieser Sektor hat somit eine hohe Relevanz für Einsparungspotentiale die zur Reduktion von CO2-Emissionen kontinuierlich gehoben werden müssen. Durch gezielte Maßnahmen, vornehmlich bei der Sanierung von Wohngebäuden und bei der Nutzung von effizienten Haushaltsgeräten, können bis zum Jahr 2030 CO2-Einsparungspotentiale von mindestens 16.100 Tonnen erreicht werden.

Handlungsfeld 2: Ausbau erneuerbarer Energien

Das mittel- bis langfristige Entwicklungsziel eines energieautarken Landkreises ist nur durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien zu meistern. Im vorliegenden Handlungsfeld sollen daher Projekte initiiert und unterstützt werden, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Landkreis voran bringen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Entwicklung von bürgerschaftlich organisierten Modellen zur Umsetzung von neuen Anlagen im Ilm-Kreis um die Wertschöpfung für die Bürger und  Kommunen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien zu erhöhen. 

Handlungsfeld 3: Energieeffizienz  in Unternehmen

Der Endenergieverbrauch im Wirtschaftssektor beträgt rund 42 Prozent des Gesamtendenergieverbrauchs im Landkreis. Damit weist dieser Sektor den größten Anteil beim Energieverbrauch auf. Die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen stellt somit eine bedeutende Zielstellung des Klimaschutzes im Ilm-Kreis dar. Durch die Vernetzung der Unternehmen untereinander und die gezielte Beratung zur Steigerung der Energieeffizienz,  sind mittelfristig nennenswerte Einsparungen zu erwarten. 

Handlungsfeld 4: Klimafreundliche Mobilität

Der Anteil des Verkehrssektors am Endenergieverbrauch im Landkreis beträgt derzeit rund 33 Prozent. Der Anteil des Verkehrssektors am Klimaschädlichen CO2-Ausstoß im Landkreis ist mit 49 Prozent am höchsten. Hohe Zulassungszahlen, ländliche Siedlungsstrukturen mit hohen Auspendelbewegungen und eine Wirtschaftsstruktur, die hohe Zulieferverflechtungen erfordern, führen zu dem insgesamt hohen Energie und CO2-Anteil des Verkehrssektors an der Gesamtbilanz. Im vorliegenden Handlungsfeld werden alternative Mobilitätskonzepte, sowohl für die Verwaltung als auch für den Öffentlichen Nah- und Radverkehr, geplant und umgesetzt. Hierbei werden der Ausbau der Elektromobilität (KFZ + Fahrrad) und die Einbindung des Nahverkehrs in den Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) eine entscheidende Rolle spielen.

Bürger beim Testen von Elektrorädern zur Woche der Erneuerbaren Energien im Ilm-Kreis. Mit 25 km/h den Kickelhahn hinauf fahren begeisterte sowohl den jüngsten Teilnehmer (12 Jahre), als auch den ältesten (81 Jahre).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Bürger beim Testen von Elektrorädern zur Woche der Erneuerbaren Energien im Ilm-Kreis. Mit 25 km/h den Kickelhahn hinauf fahren begeisterte sowohl den jüngsten Teilnehmer (12 Jahre), als auch den ältesten (81 Jahre). Foto: Ralf Ehrlich, Thüringer Allgemeine 

Handlungsfeld 5: Kommunale Einrichtung und Verwaltung

Der Bereich kommunale Liegenschaften verursacht rund 2 Prozent des Gesamten bilanzierten Energieverbrauchs im Ilm-Kreis und stellt somit eine wichtige Stellschraube zur Reduktion der Energieverbräuche aber auch von Kosten dar. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Gebäudetechnik (z. B. Installation LED-Beleuchtung) werden neue Energie Einsparungspotentiale gehoben und gleichzeitig Mittel in der Verwaltung eingespart, die für Projekte im kommunalen Klimaschutz aktiviert werden können. 

Handlungsfeld 6: Nachhaltige Landnutzung, Natur und Umwelt

Die Verringerung von Stoffeinträgen in die Landschaft, eine Verbesserung der Ökobilanz in der Landwirtschaft, sowie die Entwicklung von nachhaltigen Tourismusangeboten sind die Schwerpunkte im Handlungsfeld 6. Gemeinsam mit Betrieben, Institutionen und Organisation im Landkreis werden Lösungen erarbeitet, die den Ilm-Kreis auf die Herausforderungen der zukünftigen Landnutzung vorbereiten und Wertschöpfungspotentiale für die Region erschließen.

Handlungsfeld 7: Kommunikation und Vernetzung

Im Kommunalen Klimaschutz ist die Information und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und anderen Akteursgruppen die grundlegende Vorrausetzung für die Umsetzung und Akzeptanz von konkreten Maßnahmen. Deshalb werden langfristig wirkende Strukturen umgesetzt um den  kommunalen Klimaschutz in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern und Beteiligungsmöglichkeiten zur Mitarbeit zu schaffen.  Die Webseite www.ilm-kreis/klimaschutz wird als zentrales Kommunikationsmedium zum Klimaschutz im Ilm-Kreis verankert. Unter der Rubrik "Mitmachen und gestalten" werden konkrete Möglichkeiten zur Partizipation kommuniziert.

Handlungsfeld 8: Bildung

Die Verankerung von Klimaschutz in der schulischen und vorschulischen Bildung ist das erklärte Ziel im vorliegenden Handlungsfeld. Durch Veranstaltungen und Unterrichtseinheiten zum Thema Klimaschutz sollen Kinder und Jugendliche frühzeitig für das Thema sensibilisiert werden. Dabei sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Effizienten Umgang mit Energie und einer CO2-bewusster Lebensweise vermittelt werden.

Max Pohlemann von der Grundschule H. Bielfeld in Arnstadt, erhielt beim Solarbauwettbewerb 2015 im Rahmen der Woche der Erneuerbaren Energien im Ilm-Kreis, den Sonderpreis der Landrätin für sein Modell “Das Sägewerk“

 

 

 

 

 

 

 

Max Pohlemann von der Grundschule H. Bielfeld in Arnstadt, erhielt beim Solarbauwettbewerb 2015 im Rahmen der Woche der Erneuerbaren Energien im Ilm-Kreis, den Sonderpreis der Landrätin für sein Modell "Das Sägewerk"

Handlungsfeld 9: Organisationsstrukturen und Querschnittsaufgaben

Neben der administrativen Abwicklung und Antragstellung von Fördermitteln werden im Handlungsfeld 9 die Umsetzung eines entwickelten Controlling-Systems zur Erfolgskontrolle, sowie die kontinuierliche Fortschreibung der CO2-Bilanz durchgeführt.