Das Geratal
Die Gera ist einer der Hauptflüsse Thüringens. Die beiden Quellflüsse Wilde und die Zahme Gera entspringen dem Porphyrgestein des Thüringer Waldes nahe dem Schneekopf und nehmen ihren Weg getrennt bis Plaue, wo sie zur Gera zusammen fließen. Diese Natur- und Kulturlandschaft wird durch die beiden Flüsse geprägt, die sich zum Wandern und auch zum Radwandern anbietet.
Eine Fülle geschichtlicher Erinnerungen tritt dem Besucher entgegen.
Elgersburg
Einwohner: 1.252
Höhenlage: 445 - 799 m über NN
Elgersburg ist vor allem durch seine gleichnamige, aus dem Jahr 1088 stammende Burg bekannt, die als Schutz- und Trutzburg und zur Sicherung nahegelegener Handelsstraßen diente. Die nie eroberte Burg befindet sich, dank zahlreicher Renovierungen, in einem guten Zustand. Die 1998 wiedereröffnete Burg befindet sich seitdem im Besitz der Gemeinde Elgersburg. Die Anlage mit Bergfried wird heute als Podium für zahlreiche Freiluftveranstaltungen genutzt. Mit Galerie und Kleinkunstbühne bietet sie Kunstgenuss für Groß und Klein.
1828 wurde in Elgersburg die erste Kaltwasserheilanstalt Deutschlands gegründet, wovon heute ein Wassertretbecken, die Kaltwasserdusche und zahlreich sprudelnde Quellen und Brunnen zeugen, die man auf dem Quellenrundwanderweg, einem erfrischenden Wanderweg, ablaufen kann. Nahezu geschlossener Fichtenhochwald grenzt an den Ort. Johann Wolfgang von Goethe, Fritz Reuter und Eduard Munch waren hier Gäste.
Die Massemühle der Porzellanfabrik Arnoldi ist noch heute als Technisches Denkmal zu besichtigen.
Von der Hohen Warte bietet sich aus 820 Metern Höhe ein einmaliger Blick in das Thüringer Becken.
Plaue (Stadt)
Einwohner: 1.806
Höhenlage: 365 m über NN
Plaue liegt am Zusammenfluss von Wilder und Zahmer Gera. Der Ort geht auf eine Ansiedlung wendischer Völker im Geratal im 8. Jahrhundert zurück. Der Name "Plawe" bedeutet Flößort oder Schwemmort, da die Gegend des "Plaueschen Grundes" sehr wasserreich ist.
Noch heute zählt die Karstquelle "Plauener Spring" mit ihren 13 Einzelquellen und einer Wasserausschüttung von 60 - 80 l/s zu den stärksten Quellen in Thüringen. Zu Plaue gehören außerdem die Karl- Marien- und die Kaiser-Günther-Quellen. Die erste Quelle wurde lange Zeit mit ihrem Mineralwasser für die Produktion von Getränken benutzt, während die zweite Quelle schwefelhaltiges Heilwasser hervorbringt.
Die erste belegbare Erwähnung von Plaue datiert auf das Jahr 1273, als der Abt von Hersfeld seine Rechte an Plaue an den Käfernburger Grafen abtrat. Später erlangten die Schwarzburger Grafen die Herrschaft über den Ort und veranlassten auch die Errichtung der "Ehrenburg" (1324) auf dem 394 m hohen Hausberg. Die alte Handelsstraße von Erfurt nach Nürnberg verlief durch Plaue, so dass die Burg u. a. zum Schutz dieses Handelsweges dienen sollte. Heute können nur noch Überreste der "Ehrenburg" besichtigt werden. Das Stadtrecht erhielt Plaue 1335 durch Kaiser Ludwig der Bayer.
Im Mittelalter sorgten zwei Salzquellen nördlich der Stadt für Gewinne, die jedoch im 16. Jahrhundert versiegten und eine rückläufige wirtschaftliche Entwicklung nach sich zogen. Haupterwerbszweige waren Ackerbau und Viehzucht sowie das Handwerk. Zeitweilig wurde auch Wein an den Hängen des Plaueschen Grundes angebaut. So ist verzeichnet, dass 1635 die Plaueschener Bürger 12.000 Eimer Wein kelterten.
Zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt trug im Jahr 1816 die Gründung der Porzellanfabrik durch die Familie von Schierholz bei, von der heute noch das Porzellanstudio "Walburga von Schierholz" zeugt. 1852 folgte die Errichtung einer Brauerei, in der bis zum Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts Bier gebraut wurde. Weiteren Fortschritt brachten neue Handwerksbetriebe und kleine Fabriken, die sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in Plaue ansiedelten. Dazu zählten beispielsweise die Kunstbleiche sowie die Koffer-, Zigarren-, Seifenfabrik. Wichtig für den wirtschaftlichen Aufschwung waren auch die Eröffnung der Eisenbahnlinien Plaue - Ilmenau im Jahr 1879 und Erfurt-Ritschenhausen 1883. Plaue wurde somit ein Eisenbahnknotenpunkt, der bis heute seine Bedeutung hat.
Das Wandergebiet auf dem 600 m hohen Muschelkalkfelsen der "Reinsberge" bietet herrliche Ausblicke über das Vorland des Thüringer Waldes.
Der Kunstwanderweg Kleinbreitenbach mit mittlerweile 23 Skulpturen, die von internationalen Künstlern auf einem jährlich stattfindenden Kunstsymposium entstanden sind, ist eine weitere Besonderheit.
Frankenhain
(Staatlich anerkannter Erholungsort)
Einwohner: 769
Höhenlage: 435 - 755 m über NN
Frankenhain ist ein altes thüringisches Walddorf. Im 6. Jahrhundert siedelten sich hier durchziehende Franken an. 1301 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum 19. Jahrhundert verdienten die Einwohner ihren Unterhalt vor allem als Holzfäller, Zimmerer, Harzscharrer, Pechsieder, Kienrussbrenner und Mühlsteinhauer.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Ohrdruf - Gräfenroda und auf Grund der herrlichen Landschaft, wie dem idyllischen Lütschegrund, wurde der Ort 1892 von den ersten Sommerfrischlern entdeckt. Der Urlauberbetrieb wurde zu einem bleibenden Wahrzeichen der Wirtschaft Frankenhains. Besondere Beachtung erfährt heute der Wintersport, speziell Biathlon. Bekannte Spitzensportler (Olympiasieger, Weltmeister) wie Katrin Apel und Jens Filbrich gehören zum SV Eintracht Frankenhain. Aber auch die Urlauber können die Skirollerstrecke nutzen oder Bogenschießen üben.
Um die Bahnhöfe in Arnstadt, Neudietendorf und Erfurt mit weichem Wasser zu versorgen, wurde die Lütschetalsperre in den Jahren 1935 bis 1938 von der Deutschen Reichsbahn gebaut, um die Bildung von Kesselstein in den Dampflokomotiven zu reduzieren. Mit dem Campingplatz ist die Lütschetalsperre heute ein attraktives Erholungsgebiet.
Einen Blick zurück in das alte Frankenhain gewährt die Heimatstube. Sehenswert ist im Ort die St. Leonardi Kirche (1719 - 1723).
E-Mail: gemeinde@frankenhain.de
www.frankenhain.de
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Geraberg
Einwohner: 2.420
Höhenlage: 395 - 765 m über NN
Der Ort wurde durch die Thermometerindustrie bekannt. Das erste Deutsche Thermometermuseum zieht Besucher aus aller Welt an. Sehenswert ist auch das Technische Denkmal "Alte Braunsteinmühle". Die barocke Kirche St. Bartolomäus finden Sie in der Ortsmitte. Das solarbeheizte Schwimmbad lädt in den Sommermonaten zum Schwimmen und Erholen ein. Seit 2011 lädt der ca. 6,5 km lange Klimaweg zum Wandern ein. Er ist in seiner Eigenschaft als Lehrpfad mit über 20 Anschauungstafeln bestückt. Ihre Inhalte verdeutlichen bekannte aber auch komplizierte Wettererscheinungen, allgemeine Fakten zum Klima, sowie Auswirkungen bestimmter Wettererscheinungen.
Gut markierte Wanderwege führen vom Ort aus bis auf die Höhen des Thüringer Waldes.
Martinroda
Einwohner: 866
Höhenlage: 385 - 555 m über NN
Martinroda liegt malerisch am Fuße des 556 m hohen Veronikaberges. Auf seinem Kalkboden gedeihen eine Vielzahl unter Schutz gestellter Pflanzen, wie verschiedene Orchideenarten und ein seltener wildwachsender Eibenbestand.
Am Wanderweg von Arnstadt nach Ilmenau gelegen führen reizvolle Touren über den Kamm des Veronikaberges in alle Richtungen. Vom Karolinenblick oberhalb des Ortes bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf den Thüringer Wald. Der Ortskern Martinrodas wird geprägt durch das Rathaus. Im Kräutergarten steht das älteste Haus des Ortes, welches liebevoll restauriert wurde.
Internet-URL: www.martinroda.de
Gräfenroda
Einwohner: 3.304
Höhenlage: 375 - 815 m über NN
Die erste urkundliche Erwähnung um 1290 als Grevenrod ist auf eine Rodung gräflicher Waldgebiete zurückzuführen.
Heute hat der Ort eine Länge von 4 Kilometern. Lediglich vom Ortskern gehen einige Seiten bzw. Parallelstraßen ab. Sehenswert ist die 1731 erbaute Kirche St. Laurentius mit ihrem aus dem 16. Jh. stammenden Flügelaltar. Das 1685 erbaute Fachwerkhaus des Forstmeisters Gundermann, heute liebevoll restauriert, ist Sitz des Reiseunternehmens "Thüringen anders" und lädt zum Tagen und Feiern ein. Der Flößgraben mit dem Ausgebrannten Stein (ein um 1700 für den Flößgraben angelegter Felsdurchbruch) ist ein Technisches Denkmal und Austragungsort des jährlich stattfindenden Flößgrabenlaufs.
Geschwenda
Einwohner: 2.078
Höhenlage: 415 - 535 m über NN
Geschwenda wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Geschwende ist ein durch Abbrennen des Gehölzes gewonnenes Stück Land.
Neben seiner schönen Lage im Thüringer Wald mit den unerschöpflichen Wandermöglichkeiten ist Geschwenda durch seine verkehrsgünstige Lage auch ein lukrativer Gewerbestandort für mittelständische Wirtschaftbetriebe.
E-Mail: fremdenverkehr@geschwenda.de
www.geschwenda.de
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Liebenstein
Einwohner: 370
Höhenlage: 350 - 515 m über NN
Der Ort wurde 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name kommt von "Loiba", was Bergwald bedeutet und von "Stein", was als zusammengesetzter Burgname auf die fränkische Herkunft verweist. Die Burg wird wohl zu den Verteidigungsanlagen gegen das Vordringen der Sorben aus der Zeit der Thüringer Herzöge stammen, sie wechselte oft ihren Besitzer.
In der Ortschronik wird erwähnt, dass die Burg 1545 durch umfangreiche Umbaumaßnahmen zu einem schönen Wohnschloss umgebaut wurde. 1841 war der untere Teil, das Torhaus, der Burg noch bewohnt und Justizamt.
Angelroda
Einwohner: 397
Höhenlage: 357 - 525 m über NN
Das kleine urtypische Thüringer Dorf wurde im Jahre 948 erstmalig erwähnt und hat sich bis heute seine Ursprünglichkeit erhalten.
Sehenswert ist das Viadukt der Bahnlinie Arnstadt - Ilmenau, das in den Jahren 1878 bis 1879 errichtet wurde.
Das Schloss der Herren von Witzleben wurde im Jahre 1947 abgerissen. Nur noch das Wirtschaftsgebäude (heutiges Gemeindehaus) und ein Park erinnern daran.
Die Heimatstube im Gemeindehaus stellt die Geschichte des Ortes und der Region anschaulich dar.
Angelroda ist auch Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen in die waldreiche Umgebung. Erwähnenswert sind vor allem die Kammerlöcher - mystische Karstgebilde, in denen schon sagenhafte Zwerge ihren Schabernack getrieben haben sollen.