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13.01.2023

Landrätin Petra Enders kritisiert Ausbildungsstau an der Thüringer Feuerwehrschule - sie fordert zeitnahe Lösung für Sicherung der Ausbildung von Gruppenführern für Feuerwehren

„Der Bedarf an Ausbildungen für Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren im Ilm-Kreis ist hoch. Aktuell liegt er am Beispiel Gruppenführer bei mehr als 20 Plätzen. Durch die Coronajahre haben sich die Ausbildungsplätze an der Thüringer Feuerwehrschule noch mehr verknappt. Dadurch ist ein regelrechter Stau entstanden. Viel zu viele Anträge, viel zu wenig Ausbildungsplätze. Unser Kontingent für den Ilm-Kreis liegt gerade mal bei 4 bis 5 Plätzen pro Jahr. Das ist nicht akzeptabel", kritisiert Landrätin Petra Enders.

"Doch das Problem besteht nicht nur im Ilm-Kreis, sondern thüringenweit und stellt die Wehren zunehmend vor große Herausforderungen bei der Besetzung der organisatorischen Führung. Die Ausbildungskapazitäten müssen dringend erhöht werden, nur so kann abgesichert werden, dass ausreichend qualifizierte Feuerwehrleute als Wehrleiter, Ortsbrandmeister oder Gruppenführer eingesetzt werden können“, betont Landrätin Petra Enders.

„Vor diesem Hintergrund ist nicht akzeptabel, dass notwendige Ausbildungen für die Mitglieder unserer Feuerwehren aus Mangel an Teilnehmerplätzen immer wieder aufgeschoben werden. Wird hier nicht zeitnah eine Lösung gefunden, ist die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehren in ganz Thüringen gefährdet“, kritisiert Landrätin Petra Enders und fordert dringend eine Neustrukturierung der Landesfeuerwehrschule Thüringen.

„Die Mitglieder der Feuerwehren leisten eine wichtige Arbeit zum Schutz unserer Bevölkerung, hauptsächlich im Ehrenamt, dafür investieren sie viel Zeit und Kraft. Hier sollten ihnen nicht noch Steine in den Weg gelegt werden“, so Landrätin Petra Enders und betont: „Um hier eine schnelle Lösung zu finden und die Ausbildung zur Erhaltung der Wehrfähigkeit abzusichern, ist es dringend erforderlich, dass sich die Beteiligten schnell an einen Tisch setzen“, so die Landrätin und dringt auf eine Priorisierung beim Land Thüringen, das gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Ausbildungen der Kameradinnen und Kameraden abzusichern.

„Ohne temporäre Änderungen der Gesetzlichkeiten schaffen wir das nicht“, so die Landrätin. Beispielsweise kann die Anforderung einer Gruppenführerqualifikation beim Jugendfeuerwehrwart temporär entfallen. Diese Plätze könnten jetzt, wo die Not besonders groß ist, vorrangig für Qualifizierungen von Wehrleitern, Ortsbrandmeistern oder Gruppenführern zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren könnten temporäre Erleichterungen bei der Besetzung der Stellvertreter erfolgen, bspw. durch einen Verzicht von Gruppenführern bei kleinen Feuerwehren, wenn bei Einsätzen die Funktion durch andere Feuerwehren sichergestellt wird. „Dennoch ist die Ausbildung dringend notwendig. Die Koordinierung von Feuerwehreinsätzen ist kein Spaß, sondern sehr gefährlich. Ohne das entsprechende Fachwissen geht das nicht“, betont Landrätin Petra Enders.

Darüber hinaus regt Landrätin Petra Enders die Kooperation zwischen Landkreisen, kreisfreien Städten und der Thüringer Landesfeuerwehrschule zur Durchführung von Lehrgängen an.

„Gerade die letzten Jahre haben uns vor Augen geführt, dass der Klimawandel uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt, vor allem auch im Brand- und Katastrophenschutz.  Waldbrände, aber auch Hochwasser und Überschwemmungen sind Ereignisse, mit denen wir zunehmend zu kämpfen haben und deren Folgen gravierend sein können“, so Petra Enders und betont: „Der Ilm-Kreis ist der Landkreis mit einem der höchsten Gefährdungspotentiale in Thüringen, durch die  ICE-Strecke  mit seinen großen Tunnelanlagen, die den Landkreis komplett durchquert, die  Autobahn. Das größte Industriegebiet Thüringens – das „Erfurter Kreuz“ befindet sich im Landkreis mit seinen großen Industrieanlagen, das kontinuierlich wächst. Aber damit einhergehend wachsen die Anforderungen an Feuerwehr, Katschutz und Rettungskräfte – und damit auch an Ausbildung, Ausstattung und Organisation.“

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Feuerwehreinsätze sind sehr gefährlich. Für die Kameradinnen und Kameraden ist eine umfassende Schulung unumgänglich, gerade, wenn es um die Koordinierung von Einsätzen geht.

V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin