Seit 111 Jahren eine Institution in Ilmenau
Am 31. Dezember 2020 öffnen Manfred und Gabriele Sendel zum letzten Mal ihr Geschäft in der Ilmenauer Fußgängerzone. Die Traditionsdrogerie schließt nach 111 Jahren zum Jahreswechsel. „Was das Fachgeschäft ausmacht, ist die persönliche Beratung und das Außergewöhnliche. Und das bekommen Kundinnen und Kunden bei Familie Sendel seit 111 Jahren“, sagt Landrätin Petra Enders.
Bei einem Unternehmensbesuch am Dienstag, 29. Dezember 2020, hat Landrätin Petra Enders noch einmal das herausragende Familienunternehmen Sendel in Ilmenau gewürdigt. Seit 111 Jahren versorgt die Traditionsdrogerie ihre Kundinnen und Kunden weit über Ilmenau hinaus nicht nur mit Duftwassern, Hygieneartikeln, Kerzen und Haushaltswaren, sondern auch mit vielen Dingen, die es sonst nur spärlich gibt. So gehören die beliebten silbernen Windspiele aus Metall zu den heimlichen Verkaufsschlagern in dem Laden in der Fußgängerzone. Doch auch Ersatzkerzen für die Weihnachtspyramide, Zubehör für die Weinherstellung oder Schädlingsbekämpfungsmittel und vertraute Ostprodukte sind gefragte Artikel.
„Ich schätze die kleinen, persönlichen Läden in unserem Kreis sehr. Familie Sendel verkauft in Ilmenau nicht nur Artikel des täglichen Bedarfs, sondern auch ein unschätzbares Fachwissen, das sie immer wieder der Zeit angepasst und aktualisiert hat. Hier gab es eine ganz besondere Produktpalette, die es sonst fast nirgends mehr zu kaufen gab“, sagt Landrätin Petra Enders. Das brachte ihnen auch überregional Kundschaft ein.
Die Regale in der Drogerie Sendel sind nun schon gut geleert. „Die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit durch die Berichterstattung hat uns noch einmal ein paar gute Verkaufstage beschert. Es ist schon ein komisches Gefühl, nach so langer Zeit den Laden zu schließen. Aber wir freuen uns auch auf unseren Ruhestand“, sagen Manfred und Gabriele Sendel zum Schluss. Sie danken Ihren vielen Stammkund*innen und Partner*innen über die vielen Jahre.
Mit dem Großvater von Manfred Sendel beginnt die Unternehmensgeschichte der Engel-Drogerie Carl Sendel 1909. Es übernahmen erst der Vater und dann 1975 Manfred Sendel die Geschäfte. War das privat geführte Geschäft zu DDR-Zeiten durch Kommissionen der HO geduldet, setzte nach der Wende die starke Konkurrenz der Handelsketten der Drogerie zu. „Es ist immer schwieriger geworden“, sagt Manfred Sendel. Nun schauen er und seine Frau auf ein erfülltes Berufsleben mit vielen schönen Momenten zurück und freuen sich auf den Ruhestand.
Landrätin Petra Enders besuchte noch einmal die Traditionsdrogerie von Manfred und Gabriele Sendel, die auf 111 Jahre Unternehmertum zurückschauen.
V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin