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01.06.2021

Haltepunkt auf der ICE-Strecke für den Regionalverkehr im Ilm-Kreis bleibt weiterhin Forderung

Im vergangenen Jahr fand ein Gespräch mit Staatssekretärin Susanna Karawanskij zu Verkehrskonzepten für den Ilm-Kreis und Ilmenau statt. Seit Jahren wird in der Region ein Regionalhalt in Ilmenau-Wümbach auf der ICE-Strecke gefordert. Inzwischen ist der Regionalverkehr bestellt und damit eine Voraussetzung für einen solchen Haltepunkt erfüllt. Bei diesem Gespräch wurde verabredet, eine Studie in Auftrag zu geben, die das Vorhaben weiter voranbringt.

"Alles, was diese verabredete vom Landkreis geforderte Studie betrifft, wird wie ein Geheimnis gehütet. Die Vereinbarung, alle Beteiligten, vor Allem aber den Landkreis und die Stadt Ilmenau vollumfänglich und bereits bei der Erarbeitung der Aufgabenstellung für die Studie einzubinden, wurde seitens des Ministeriums ignoriert. Wie sich nun herausstellt, sind wichtige Fakten nicht berücksichtigt worden, obwohl wir diese vor fast einem Jahr zur Kenntnis gaben und deren Berücksichtigung deutlich gefordert haben.“, kritisiert Landrätin Petra Enders. Am gestrigen Montag fand ein Workshop statt, bei dem erste Ergebnisse der Studie vorgestellt wurden.

„Wir brauchen keine Alibi-Veranstaltung, in der man uns 3 Stunden schwindlig redet und mit Massen von Power-Point-Folien konfrontiert, ohne, dass es die Möglichkeit gab, sich im Vorfeld mit der Studie zu beschäftigen oder sie wenigstens zur Kenntnis bekam. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich das Land hier aus der Verantwortung ziehen will und eine Beteiligung nicht erwünscht ist.“

Bereits im Sommer 2019 haben sich Landrätin Petra Enders, Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau Dr. Daniel Schultheiß und der damalige Rektor der TU Ilmenau, Prof. Scharff an die Landesregierung gewandt und die Unterstützung für einen Regionalhaltepunkt in Ilmenau an der ICE-Strecke gefordert.

Im April 2020 ist der Regionalverkehr über die Neubaustrecke zwischen Coburg und Erfurt beauftragt worden und soll ab 2023 fahren.

Das Gerichtsverfahren, dass der Landkreis gegen die Planänderung der Deutschen Bahn wegen des Wegfalls des Haltepunktes an der ICE Strecke führte, hatten wir verloren. Aber das Urteil schrieb fest, dass der angefochtene Planfeststellungsänderungsbeschluss ausdrücklich verpflichtet, die Eisenbahn-Strukturanlagen so zu errichten, dass ein späterer Bau eines Bahnhofes möglich ist. Das fordern nun Landkreis und Stadt. Der Haltepunkt wird gebraucht, für die direkte Anbindung der einzigen Technischen Universität Thüringens nach Bayern. Mehr Verkehr gehört auf die Schiene. Das macht klimapolitisch Sinn und dieser Regionalhalt wäre damit eine Kompensation für die massiven Eingriffe in die Natur, die die Region mit Bau der ICE-Trasse hinnehmen musste.

ICE Haltepunkt

V. i. S. d. P. Melanie Tippel, Büro Landrätin