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18.01.2022

Ilm-Kreis wird Modellkommune für Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein Thema, das den Ilm-Kreis schon lange umtreibt. Seit 1996 wurden im Landratsamt hauptamtliche Strukturen aufgebaut, die das Thema bearbeiten. Heute gibt es sowohl ein kommunales Bildungsmanagement als auch ein Klimaschutzmanagement. "Damit eine BNE-Bildungslandschaft entstehen kann, müssen Angebote nicht nur vernetzt, sondern auch strategisch aufeinander ausgerichtet werden. Ein Prozess, bei dem wir als Modellkommune vom BNE Nachhaltigkeitszentrum ab sofort unterstützt werden", sagte Landrätin Petra Enders im Rahmen der Unterzeichnung der gemeinsamen Zielvereinbarung am 18. Januar 2022.

Die Verbindung der Themen Bildung und Nachhaltigkeit wird im Ilm-Kreis schon seit Jahren gezielt verfolgt, so ist das Thema Bildung beispielsweise im Aktionsprogramm Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung 2021 bis 2025 integriert. So sollen im Ilm-Kreis nicht nur Schüler, sondern auch Erwachsene dafür sensibilisiert werden, ihre eigenen Entscheidungen hinsichtlich ihrer Wirkung auf künftige Generationen zu hinterfragen. Wie zukunftsfähig ist das eigene Denken und Handeln? Welche Auswirkungen haben der persönliche Konsum, die eigene Mobilität oder der Verbrauch von Energie auf andere?

Konkrete Projekte sensibilisieren die Menschen im Ilm-Kreis für Themen der Nachhaltigkeit, z.B. die jährliche Woche der Erneuerbaren Energien, Workshops in Schulen rund um Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Projekte Stadt- und Schulradeln, die sich mit dem Thema grüner Mobilität befassen.

Bereits 2016 trat der Ilm-Kreis der Erklärung „2030-Agenda – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ bei. 2021 wurde mit dem „Aktionsprogramm Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz“ eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Maßnahmen – unter anderem zur Umsetzung von BNE – beschlossen.

„Viel wurde in den vergangenen Jahren erreicht. Das ist für uns jedoch kein Grund, uns auf dem Erreichten auszuruhen. Bildung für nachhaltige Entwicklung basiert auf der Idee, dass jeder Mensch nachhaltiges Verhalten erlernen und sein Handeln daran ausrichten kann. Nur so kann gesellschaftlicher Wandel funktionieren. Damit eine BNE-Bildungslandschaft entstehen kann, müssen Angebote nicht nur vernetzt, sondern auch strategisch aufeinander ausgerichtet werden. Ein Prozess, bei dem wir als Modellkommune vom BNE Nachhaltigkeitszentrum ab sofort unterstützt werden“, sagte Landrätin Petra Enders im Rahmen der Unterzeichnung der gemeinsamen Zielvereinbarung am 18. Januar 2022.

„Der Ilm-Kreis verfolgt bereits seit Jahren Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und hat dafür Strukturen geschaffen und Strategien entwickelt. Mit unserer Prozessbegleitung können wir wunderbar daran anknüpfen und den Landkreis dabei unterstützen, Bildung für nachhaltige Entwicklung flächendeckend in seiner Bildungslandschaft zu verankern“, betonte Dr. Jörg Eulenberger, Verbundkoordinator des BNE-Kompetenzzentrums in Halle (Saale).

Der nächste Schritt ist nun, eine Übersicht über alle BNE-Maßnahmen und Angebote im Landkreis zu erstellen, Hinzu kommt eine künftige Zertifizierung, um die Qualität der Angebote zu sichern. Außerdem soll eine verwaltungsübergreifende BNE-Strategie entwickelt werden, die nicht nur die verschiedenen Ressorts im Landratsamt zusammenbringt, sondern auch die künftige Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft in den Blick nimmt. Die Sichtbarkeit und Vernetzung von BNE-Akteur*innen soll vorangetrieben und das Angebot an BNE-Qualifizierungen für unterschiedliche Zielgruppen ausgebaut werden.

Das BNE-Kompetenzzentrum unterstützt den Landkreis über eine Prozessbegleitung vor Ort, Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Kommunen und Qualifizierungsangeboten für Mitarbeiter*innen in der kommunalen Bildungslandschaft. Die Prozesse in der Kommune werden wissenschaftlich evaluiert und die Ergebnisse laufend in die Prozessbegleitung einbezogen. Das Büro in Halle (Saale) ist einer von bundesweit drei Standorten. Insgesamt 48 Modellkommunen werden bis vorerst 2023 vom BNE-Kompetenzzentrum begleitet, einem Verbund von Deutschem Jugendinstitut, Trägerverein Kommunales Bildungsmanagement Niedersachsen und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ Leipzig). Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

klimafit – Klimawandel vor der Haustür!“

Viele Menschen haben großes Interesse daran, sich in Sachen Klimaschutz zu engagieren oder dabei zu helfen, ihre Umgebung klimafreundlich zu gestalten. Aber was genau kann der Einzelne selbst tun?  Antworten auf diese Frage liefert die neue Kursreihe „klimafit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun?“, die ab dem Frühjahr 2022 in sechs Thüringer Volkshochschulen angeboten wird – unter anderem in der VHS Arnstadt-Ilmenau. An sechs Abenden werden den Teilnehmer*innen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu den Themen Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung vermittelt.

Entwickelt wurde der Kurs vom WWF Deutschland und REKLIM (Helmholtz Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch). In Thüringen wird er erstmals in Kooperation von Thüringer Umweltministerium, Landeszentrale für politische Bildung und Thüringer Volkshochschulen angeboten. Die Organisation und Koordination übernimmt der Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V., der auch Träger des Thüringer Nachhaltigkeitszentrums ist.

Darüber gibt der Kurs, der vom WWF Deutschland und dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) entwickelt wurde, Anregungen zum gemeinsamen Handeln und effektiven Klimaschutz. Gefördert wird das Projekt durch die Robert Bosch Stiftung und die Klaus Tschira Stiftung.

Weitere Informationen zur Anmeldung über die VHS Arnstadt-Ilmenau: 03628/6107-0, www.vhs-arnstadt-ilmenau.de; E-Mail: anmeldung@vhs-arnstadt-ilmenau.de

V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin